Nekropole Falkenbach
Nekropole Falkenbach | |
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Art | Nekropole |
Einwohner | ca. 200 Lebende ca. 450 Wiedererweckte ca. 2000 Untote |
Bezeichnung | Falkenbacher |
Oberhaupt | Xenos Nebraa |
Alternative Namen | Dragar Dun |
Zugehörigkeit | Blutquelltal, Kaiserreich |
Reisesigill | Nein |
Nekropole Falkenbach ist eine der letzten Nekropolen des Kaiserreiches. Meist lagen diese in der Hand von Nekromanten-Familien und hatten besondere Totenkulte. Falkenbach gehörte dabei einem nekromantischen Zweig der Nebraa-Familie. Obwohl die Zeit der Stadt als aktive Nekropole längst vorbei ist, hegt sie seither ihren Totenkult weiter.
Die Stadt lebt nahezu völlig abgeschottet von der Außenwelt. Die Bewohner Falkenbachs haben den umliegenden Siedlungen ihren Verrat während der Nekromantenverfolgungen noch immer nicht verzeihen können. Umgekehrt fürchten sich die anderen Städte und Dörfer gar vor der im Wald verborgenen, alten Nekropole und ihrer dunklen Geschichte.
Grundlegende Informationen
Lage
Die Nekropole Falkenbach liegt am Rande des Blutquelltals, hinauf ins Neavor-Gebirge. Dabei liegt die Stadt bereits relativ hoch. Von der äußeren Stadt bis zum Plateau mit dem verlassenen Nebraa-Anwesen gewinnt die Nekropole zunehmend an Höhe. An Falkenbach vorbei fließt der gleichnamige Fluss hinunter ins Tal, dessen Quelle nicht weit von der Stadt entfernt liegt. Des Weiteren ist die alte Nekropole umgeben von einem dichten Wald, wie er auf der anderen Seite des Gebirges, im Radonum Forst, oft zu finden ist. Im Blutquelltal ist er allerdings der einzige dieser Wälder.
Demografie
Obwohl Falkenbach direkt an der Grenze zum Radonum Forst, der Heimat der Dunkelelfen, liegt, besteht die Bevölkerung nur aus Menschen. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Familien, die bereits seit Generationen in der alten Nekropole gelebt haben. Nur wenige Menschen sind hier her gezogen, meist aus Liebe zu einem der Bewohner. Viel mehr Menschen haben die Stadt im Laufe der Zeit jedoch verlassen.
Regierung
Während früher der hier ansässige Zweig der Nebraa-Familie über Stadt und Land regierte, erledigte das anschließend der Älteste der Stadt. Dieser leitete die Bewohner an und traf die Entscheidungen. Er wohnte, wie alle anderen Bürger, in der Stadt und nicht auf dem alten Nebraa-Anwesen. Mit der Rückkehr eines würdigen Nekromanten in der Person von Xenos Nebraa übergab man ihm und seiner Familie jedoch wieder die Kontrolle über das Dorf.
Aufbau & Infrastruktur
Nekropole Falkenbach ist eine abgeschottete, kleine Gemeinde. Früher war sie die Hauptstadt des Blutquelltals. Ihre Relevanz hat sie aber seit dem Verschwinden der Nebraa-Familie verloren. Heute zählt die Stadt vielleicht eine Handvoll Besucher pro Jahr. Zu den anderen Gemeinden im Talkessel hegt man eine gegenseitige Abneigung. Viel öfter machen sich Menschen aus Falkenbach daher auf in die Außenwelt, um Güter einzukaufen. Meist nutzen sie dabei den gefährlichen Pass über das Plateau mit dem alten Nebraa-Anwesen durch das Neavor-Gebirge in den Radonum Forst, der Heimat der Dunkelelfen.
Die Stadt an sich ist in Richtung Tal von dichtem Wald umgeben und auf der anderen Seite vom steilen Gebirge. An Falkenbach vorbei fließt der namensgleiche Fluss. Die Nekropole gliedert sich in eine Unter- und eine Oberstadt sowie das etwas abseits, höher im Gebirge liegende alte Anwesen der Nebraa. Die Unter- und Oberstadt sind je von einer alten, maroden Mauer umgeben und liegen auf unterschiedlichen Höhen. Sie liegen direkt aneinander und bilden die weitläufige Stadt.
In Falkenbach mischt sich der Baustil der alten Dunkelelfen mit dem Baustil der Kaiserzeit. Vor allem den Torhäusern auf dem Plateau und dem inneren Stadtkern sieht man den Einfluss der Dunkelelfen an. Die während der Kaiserzeit hinzugekommenen Häuser verweben dabei Elemente des alten dunkelelfischen Baustiles mit denen der Kaiserzeit. Die hauptsächlich aus grob behauenem Stein und Holz aus dem Neavor-Gebirge erbauten, einzeln stehenden Häuser haben dabei eine dunkelgraue Grundfärbung. Während nur wenig farbige Akzente gesetzt sind, bieten kunstvoll angefertigte Reliefs aus demselben Stein einen dennoch eindrucksvollen, abwechslungsreichen Detailgrad. Das robuste, dunkelbraune Holz aus dem Gebirge gibt den größtenteils freistehenden Gebäuden mit den kleinen Bauerngärten dabei einen gewissen fachwerklichen Charakter. Dieser doch einzigartige Baustil verleiht der Stadt ein gewisses altes, düsteres Bild.
Ein wichtiges Detail Falkenbachs ist ebenso das Fehlen von Friedhöfen. Stattdessen findet man mehrere große Zugänge zu unterirdischen Krypten. Diese sind direkt in das Gestein geschlagen und mit Generationen von Gebeinen gefüllt. Generell ist der Name als Nekropole der Stadt noch immer anzusehen. Anzeichen hierfür sind nicht nur der des Öfteren zu sehende Schmuck aus Knochen, sondern ebenso Straßennamen und Reliefs, die eine besondere Verbindung zum Tod bezeugen.
Verteidigung
Falkenbach besitzt zwei Stadtmauern. Die äußere Mauer zieht eine Grenze zwischen Stadt und Wald, während die innere nur den erhöht liegenden, älteren Stadtkern umgibt. Die Mauern erreichen dabei eine Höhe von 5 Metern und eine Breite von knapp 1,5 Metern. Türme besitzen die Anlagen nicht. In jeder Mauer befindet sich allerdings ein einfaches Holztor, über welches der Wehrgang gebogen verläuft. Die äußere Stadtmauer wird zudem durch einen etwa 70 Meter breiten Grünstreifen vom Wald getrennt. Mit dem Verfall der Mauer wuchs jedoch auch jener Streifen teilweise mit dichtem Gestrüpp zu.
Hinter der Stadt befindet sich ein kurzer Bergpass, der entlang des Flusses in den Berg geschlagen wurde. Er endet auf einem erhöhten, von Steilhängen und Abgründen umgebenen Plateau. Dort steht das alte, schlossähnliche Anwesen der früheren Herrschaftsfamilie. Das Anwesen wird dabei von einem weiteren Torhaus geschützt. Bei einem Angriff konnten sich die Bewohner hierher zurückziehen. Von hier führt noch ein Weg weiter in die Berge. Auch dieser Weg in einen gefährlichen Pass wird von einem Torhaus gesichert.
Früher, als die Stadt noch eine aktive Nekropole war, bewachten Untote die Mauern und patrouillierten durch den Wald. Seitdem jedoch waren die Verteidigungsanlagen nur noch Relikte vergessener Zeiten, die mitten in der belebten Stadt vor sich hin vegetierten. Mit der Übernahme der Stadt durch Xenos Nebraa wurden die alten Anlagen jedoch bemannt und hergerichtet. Auch Patrouillen laufen wieder durch den Wald.
Wirtschaft
Ressourcen
Um Falkenbach liegen drei grundlegende Ressourcenlieferanten - ein Fluss, ein Wald und ein Gebirge. Aus dem Fluss bezieht die Stadt Wasser und Fisch. Das Neavor-Gebirge bietet Stein und wenig Nahrung. Außerdem liegt nicht weit von der Stadt eine Eisenmine. Sie ist jedoch nicht sonderlich ertragreich. Am wichtigsten für die Stadt ist der Wald. Das Holz wird als Baumaterial und Brennstoff verwendet. Allerdings wachsen im Wald auch zahlreiche Büsche, Sträucher und kleinere Pflanzen. Die meisten von ihnen sind entweder essbar oder giftig. Die Bewohner kennen jedoch ihren Wald und die Pflanzen gut. Des Weiteren bietet der Wald einen großen Bestand an Tieren, die von den Menschen gejagt werden.
Landwirtschaft & Industrie
Falkenbach ist größtenteils autark. Es versorgt sich allein durch die Jagd im Wald und im Gebirge. Aus dem Wald sammeln die Einwohner auch viele der essbaren Pflanzen. Auch der Fischfang spielt eine entscheidende Rolle. Zusätzlich besitzen viele Häuser kleine Bauerngärten, in denen Gemüse angebaut wird. Außerdem wird der vor der Nekropole liegende, ungefähr 70 Meter breite Grünstreifen zu einem Teil als Acker genutzt. Holz und Stein für neue Bauprojekte beziehen die Falkenbacher ebenfalls direkt aus der Umgebung. Ihre Werkzeuge werden in der Schmiede der Stadt gewartet. Das Erz gewinnen sie aus der alten Eisenmine unweit der Stadt. Geschürft wird aber meist nur nach Bedarf.
Handel
An sich fehlt den Bewohnern Falkenbachs nichts. Dennoch nimmt einige Male im Jahr eine Handvoll Bewohner die Reise durch den gefährlichen Gebirgspass in den Radonum Forst auf sich. Dort sind sie gern gesehene Gäste. Sie bieten ihre Waren an, was hauptsächlich die aus den gejagten Tieren gewonnenen Erzeugnisse sind. Beliebt sind vor allem Knochenschmuck, Felle und mit Kräutern veredelte Seifen. Diese tauschen die Händler im Auftrag der Stadt gegen Waren, die sie selbst nicht herstellen können. Dadurch erhält Falkenbach oft auch exotische Güter, die im Rest des Kaiserreiches selten und unerschwinglich teuer wären. Mit den Siedlungen im Kaiserreich handelt die Nekropole jedoch so gut wie nie.
Geschichte
Das Erste, was an dem heutigen Siedlungsort entstand, war ein Vorposten auf dem Plateau. Erbaut von den Dunkelelfen, bot er ihnen relativ einfachen Zugang zum Tal und sicherte zeitgleich den Pass durch das Neavor-Gebirge in den Radonum Forst. Nach dem Sudamekrieg fiel die Garnison in der Hand des Kaiserreiches. Zu diesem Zeitpunkt existierte bereits eine kleine Siedlung um den als Dragar Dun bekannten Stützpunkt. Sie wurde mitsamt dem restlichen Blutquelltal an einen Zweig der Nebraa-Familie übergeben. Die Familie baute die alte Garnison in ein schlossgleiches Anwesen um und verwaltete fortan von hier aus ihre Ländereien, das Blutquelltal. Die kleine Siedlung wurde so die Hauptstadt der Region und entwickelte sich prächtig. Erst seitdem trägt sie auch den Namen Nekropole Falkenbach.
Die Familie Nebraa war in der Region hoch angesehen und beliebt. Doch wie viele andere Linien der kaisertreuen Nebraa-Familie, geriet sie mit dem Verbot der Nekromantie ab dem 351. Jahr der 2. Ära in Ungunst. Lange hielten die Bewohner des Blutquelltals noch zu ihnen. Mit zunehmendem Druck und der Beeinflussung von außen wendeten sie sich jedoch zunehmend ab. Lediglich die Bewohner der Nekropole blieben treu. Schließlich, zum Ende hin, erreichte die Nekromantenverfolgung auch Falkenbach. Die Inquisition stürmte den Ort und inhaftierte die Familie trotz starken Widerstandes der Einwohner. In den kommenden Tagen wurden alle Mitglieder auf dem Marktplatz von Falkenbach auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Für die Regierung des Blutquelltals wurde ein Präfekt abgesandt. Dieser ließ sich in der schon damals größeren Stadt Moraquell nieder, welche fortan die Hauptstadt des Tals sein sollte.
Die Bewohner der Nekropole trauerten lange. Sie konnten den anderen Gemeinden den Verrat nie verzeihen und grenzten sich zunehmend ab. Die Falkenbacher rückten noch enger zusammen und ließen die Außenwelt ihren Hass spüren. In ihrer Anwesenheit fühlte sich bald schon kein Außenstehender mehr wohl. Im Laufe der Zeit gelangten zahlreiche Gerüchte über die Stadt und den sie umgebenden Wald in Umlauf. Händler und Abgesandte erzählten grausame Geschichten. Man traute sich bald schon nicht mehr in die Nähe des Ortes. So brach der Kontakt nach außen irgendwann gänzlich ab. Über 200 Jahre lebte die Nekropole fortan isoliert. Bis heute blieben sie ihrer Kultur und dem Adelshaus, welches ihnen ehemals Wohlstand brachte, treu. In ihren Herzen setzte sich die Hoffnung fest, dass irgendwann wieder ein Nekromant kommen würde, der ihnen zurückgibt, was sie damals verloren hatten. Aus diesem Grund pflegen sie bis heute all ihre Verstorbenen in den alten, unterirdischen Krypten.
Totenkult
Die Bürger Falkenbachs hegen noch immer den damaligen Totenkult. Dabei beerdigen oder verbrennen sie ihre Toten nicht, sondern bringen sie in unterirdische Krypten. Heute sind diese Krypten voll mit den Gebeinen von Generationen von Falkenbachern. Früher hingegen drohten die Grabstätten nie voll zu werden. Die Körper wurden nach ihrem Dahinscheiden von den Nekromanten als Untote wiedererweckt. Die Einwohner der Nekropole waren stolz darauf, auch im Tod bei ihren Geliebten bleiben zu können. Andersherum war es für viele Hinterbliebene auch ein Segen, ihre geliebten Ahnen nie zu verlieren. Gleichsam waren sie erleichtert, dass ihre Seelen nicht für immer im Totenreich gefangen bleiben und dort verlorengehen.
Darüber hinaus ermöglichte der aktiv praktizierte Totenkult ein gänzlich anderes Leben. Zu Lebzeiten hatten die Bürger alle Freiheiten, die sie sich nur erdenken konnten. Keiner von ihnen musste hungern oder hatte Existenzängste. Jeder hatte mehr als genügend Freizeit, um das Leben zu genießen, denn die Lebenden arbeiteten erst im Tod. Die Toten übernahmen die Arbeiten in den Gärten, sammelten und jagten im Wald und fingen Fisch. Sie übernahmen nahezu alle Arbeiten, die in der Stadt anfielen. Außerdem wurde mit ihnen die naheliegende Eisenmine noch aktiv betrieben und sie schützten die Stadt als Soldaten. Lediglich Arbeiten, die überaus hohes Geschick oder Genauigkeit erforderten, mussten von den Lebenden übernommen werden. Natürlich stand jedem frei, darüber hinaus einer Tätigkeit nachzugehen.
Als die Nekromantie illegal wurde und ihre Nekromanten verschwanden, verschwanden auch ihre Ahnen. Es war ein Schock für sie, der die Stadt in tiefe Trauer und Verzweiflung warf. Sie verloren ihre Geliebten und ihnen wurde bewusst, dass sie nach ihrem Tod niemals zurückkehren würden und auf ewig den Grauen des Totenreiches erliegen werden. Außerdem musste sich der Alltag der Einwohner in Falkenbach grundsätzlich ändern. Sie waren nun auf sich allein gestellt. Schließlich konnten die Toten nicht länger für die Lebenden sorgen. Fortan lebten die Bewohner der alten Nekropole daher nicht anders als alle anderen. Sie kümmerten sich um ihre Versorgung, lebten ein relativ eintöniges, von Arbeit bestimmtes Leben und starben schließlich ohne jemals zurückzukehren. Doch die Einwohner haben niemals aufgegeben und ihren Totenkult abgelegt. Auch wenn sie selbst Generation für Generation weniger daran glaubten, dass es je so wird wie zuvor, hielten sie an den alten Bräuchen fest und beerdigten oder verbrannten ihre Toten nicht, sondern brachten sie in die Krypten.
Durch die Rückkehr eines Nekromanten in Person des jungen Xenos Nebraa zahlte sich schließlich ihr Durchhaltewille aus. Ihre Ahnen kehrten zurück und die Bewohner konnten ihre alte Lebensweise wieder annehmen.