Geschwister der Prophezeiung

Aus Atra-Regnum Kompendium
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Die Geschwister der Prophezeiung beschreiben ein Geschwisterpaar, welches die Macht haben soll, das Gleichgewicht des Universums aufrechtzuerhalten. Für alle Individuen Atra-Regnums sind diese zwei Personen wichtige Schlüsselfiguren. Ihr erstes Auftreten zum Ende der dunklen Ära brachte der Welt Frieden und beendete das zuvor wütende Chaos. Seither wird der Titel, der mit dieser Macht einhergeht, vererbt. Stirbt jedoch der Zweig aus, in dem diese Macht weitergegeben wurde, geht sie in eine scheinbar zufällig ausgewählte andere Familie über. Diese Übergänge begründeten bisher auch immer den Beginn einer neuen Ära. Als Jahr 0 wird dabei das Geburtsjahr des zweiten Geschwisterkindes festgelegt.

Macht

Abgesehen von ihrem Ansehen und dem Respekt aller Völker, welches ihren Worten großes Gewicht verleiht, wohnt den Geschwistern der Prophezeiung eine starke Macht inne. Diese ermöglicht es ihnen, den Frieden und die Ordnung in der Welt zu bewahren. Ihre bloße gemeinsame Existenz wirkt sich auf alle Lebenden aus und hat eine schlichtende und beruhigende Wirkung auf alle Gemüter. Dies führt in erster Linie natürlich zu weniger Konflikten und Kriegen. Ebenso halten sie den Abstand ihrer Welt zum Reich der Toten und dem Aether stabil. Sie halten die Welten in Balance und verhindern zerstörerische Schwingungen. All das ist ihnen jedoch nur möglich, solange sie gemeinsam dafür einstehen und sich zueinander selbst in Harmonie befinden. Ist ihre Verbindung gestört, sei es durch blockierten Kontakt oder Zwist zwischen Geschwistern, sind die Effekte ihrer Macht wirkungslos und kehren sich schlimmstenfalls sogar ins Gegenteil. Herrscht beispielsweise Streit zwischen den Geschwistern, kann auch die beruhigende Wirkung auf andere in Angespanntheit, Missgunst und Aggression umschlagen.

Die Teile der Macht sind ähnlich wie Yin und Yang. Gemeinsam sind sie in Harmonie und gleichen sich aus. Betrachtet man nur eines allein, ist es das genaue Gegenteil des anderen. Sie repräsentieren jeweilige Extreme. Dann ist das eine gut und das andere böse. Ist das eine Ordnung, ist das andere Chaos. Ist das eine Leben, ist das andere Tod. Teilweise werden die Geschwister von diesen Extremen beeinflusst. Aus diesem Grund gab es in der Geschichte schon öfter übermäßig altruistische Geschwisterteile oder auch böse Geschwisterteile. Prominentes Beispiel hierfür ist Urn Senis, der mithilfe des Obsidianordens die Macht an sich riss und in Tyrannei herrschte. Man vermutet zudem, dass die Trennung von Geschwistern die Einflussnahme jener Extreme fördert.

Reinkarnation

Die Reinkarnationen der Geschwister der Prophezeiung finden ausschließlich entlang des Hauptstammes einer Familie statt. Das heißt, dass nur die Nachfahren der neuesten Geschwister jene Reinkarnationen sein können. So kommen beispielsweise die Neffen und Nichten zweiten Grades nicht infrage. Stirbt der Hauptstamm aus, kann die Reinkarnation in jeder Familie Atra-Regnums geschehen. Dies ist bisher zweimal geschehen und läutete immer den Beginn einer neuen Ära ein. Man vermutet zudem, dass bei dieser Art der Reinkarnation auch nicht menschliche Geschwister auserwählt werden könnten. Bisher traf es jedoch immer Menschen.

Eine neue Reinkarnation kann erst geschehen, wenn ein Teil des alten Geschwisterpaares stirbt und im Anschluss ein Nachfahre jener Geschwister geboren wird. Der andere Teil kann so theoretisch die nächste Generation an Geschwistern miterleben. Man geht von einer Art überweltlicher Macht aus, die aus zwei Teilen besteht. Wird eines von ihnen frei, löst sich auch das andere von seinem Gefäß. Zurück bleibt lediglich ein Echo jener Macht. Wird nun ein neues Kind mit Geschwistern geboren, fährt ein Teil der Macht in dessen Körper ein. Der andere Teil bindet sich an einen Bruder oder eine Schwester. So kommt es, dass eine Hälfte der Geschwister erst später im Leben zu jenem Teil der Prophezeiung wird.

Privilegien & Rechte

Den Geschwistern der Prophezeiung kommen viele Annehmlichkeiten zu. Auch wenn sie ihren Anspruch auf den Kaiserthron nach der ersten Ära verloren, steht ihnen und ihrer Familie noch immer der Adelsstand zu. Damit einher gehen Ländereien und genügend Geld für ein ausgefallenes Leben. Für den Schutz ihrer Person und ihrer Familie wird darüber hinaus auch gut gesorgt.

Darüber hinaus besitzen sie Gerichtsbarkeit, wenn um ihr Urteil gebeten wird. Sie besitzen auerdem weitreichende diplomatische Immunitäten. Ihr Ansehen bringt ihnen zudem große Gastfreundschaft an jedem Hofe ein. Ihre Meinungen und Ansichten sind weltweit geschätzt.

Pflichten & Verantwortungen

Laut der Prophezeiung sind es jene Geschwister, die den Frieden und die Ordnung in der Welt aufrechterhalten müssen. Sie sind einflussreiche, respektierte Autoritätspersonen. Ihre Aufgabe ist es zu schlichten, zu verhandeln und wo nötig auch zu richten. Darüber hinaus sind sie zu Neutralität verpflichtet. Sie dienen allen Lebenden und müssen ihre Wünsche oft hinter das Wohl anderer stellen. Ein freies, eigenes und selbstbestimmtes Leben steht ihnen nicht zu. Diese Erwartungen und Ansprüche haben sich jedoch im Laufe der Jahrhunderte gelockert. Sowohl zum Vor- als auch zum Nachteil der Geschwister. Zwar räumt man ihnen heutzutage mehr Freiheiten ein, um ein selbstverwirklichtes Leben zu führen, doch haben auch ihr Einfluss und ihre Autorität sichtlich nachgelassen. Nur eine Pflicht ist über die Zeit nicht aufgeweicht. Die Geschwister müssen zusammenbleiben. Ihr Kontakt zueinander darf nicht abreißen. Andernfalls drohen die Ordnung und das Gleichgewicht zu zerfallen.

Geschichte

Die Geschichte der Geschwister der Prophezeiung geht zurück auf eine sehr alte, meist mündlich überlieferte Legende Atra-Regnums. Vor dem Auftauchen der Geschwister, zu Zeiten der dunklen Ära, in welcher fast ununterbrochen Krieg zwischen den Völkern herrschte, wurde sie von Kriegsmüden überliefert. Eines Tages werden zwei unbekannte Fremde, durch Blut gebunden, ins Zentrum des Zwists treten und Frieden und Einigkeit für alle Nationen bringen. Sie werden Atra-Regnum aus dem Dunkel in das goldene Zeitalter führen und fortan begleiten. Diese Legende hat ihren Ursprung aber vermutlich noch viel früher als durch Aufzeichnungen belegbar.

Jene Fremden waren die Menschen, die nach Atra-Regnum gekommen waren. Schon seit ihrer Ankunft vor Generationen hatten die Menschen als passive Beobachter den Krieg der großen Völker mit ansehen müssen. Auch sie wünschten sich Frieden, doch obwohl sie gute Verhältnisse zu allen Nationen pflegten, konnte auch mit ihrer Hilfe lange keine Einigung erzielt werden. Dann traten unter ihnen zwei Brüder namens Okura und Hath hervor, welche sich aufopfernd für Frieden einsetzten. Und ihr Engagement trug Früchte. Sie beendeten den alten Krieg. Im Zentrum des Zwists, der heute als Kaiserstadt bekannten Stadt Ordun, wurde ein einmaliger Friedensvertrag unterschrieben. Dieser beinhaltete zugleich die Gründung des Kaiserreiches, der neuen Heimat der Menschen und aller anderen Völker. Okura, der ältere Bruder, wurde zum ersten Kaiser jenes Landes gekrönt. Seinen jüngeren Bruder Hath ernannte er zu seiner rechten Hand. Euphorisch wurden sie als die lange erwarteten Geschwister der Prophezeiung verehrt. Mit ihnen begann das neue Zeitalter. Als Jahr 0 wurde rückwirkend das Jahr der Geburt von Okura festgesetzt.

Nach dem Tod von Okura im Jahre 54 der ersten Ära herrschte große Trauer und Verzweiflung machte sich breit. Doch Hath beruhigte die Völker. Wie die Legende versprach, werden sie sie auch fortan begleiten. Er verspricht ihnen die Reinkarnation der Geschwister der Prophezeiung, wenn ein alter Bund zerbricht. Und so geschah es. Zwei Jahre später wird der zweite Enkel von Okura Senis geboren und die Prophezeiung setzt sich fort. Die beiden Enkelkinder Titus und Clim werden die zweite Generation der Geschwister der Prophezeiung. Man war sich nun sicher, dass dieser Zyklus sich fortsetzen würde und die Welt nie wieder in Finsternis versinken würde.

Erst mit dem Aussterben der Hauptlinie des Kaiserhauses Senis entstand auf Atra-Regnum neue Ungewissheit. In den Nebenzweigen wurden die ersehnten Geschwister nicht gefunden. Die Angst, in die Dunkelheit zurückzukehren, wuchs. Doch schließlich entdeckte man die Reinkarnationen der Geschwister in einer anderen Familie. Jener Wechsel der Erblinie wurde als Umbruch in die zweite Ära festgesetzt. Der Zyklus setzte sich immer weiter fort. Niemand würde je wieder zweifeln, dass er enden könnte. Und so ist es auch heute noch.

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