Blutquellkrieg

Aus Atra-Regnum Kompendium
Blutquellkrieg
Anfangsdatum 21. Augstus 83/2.Ära
Enddatum 18. Martius 86/2.Ära
Konfliktart Krieg
Ort Blutquelltal
Oberkonflikt Sudamekrieg
Unterkonflikte Schlacht auf Toraqs Hang
Belagerung von Weliasschenk
Entscheidungskampf um Rabenberg
Verlust von Toraqs Hang
Zerstörung von Schloss Trinistad
Erste Schlacht um Moraquell
Letzte Schlacht um Moraquell
Dunkelwald Durchbruch
Nervussturm auf Rotburg
Blutnacht Gefecht
Blutquellmassaker
Ergebnis Menschen verteidigen ihr Land, Dunkelelfen können das Tal nie wieder angreifen, Trinistad Adelshaus wird ausgelöscht, Morasprung-Tal wird zu Blutquelltal

Teilnehmer
Seyden von Trinistad
Tristan von Deghin
ca. 800 Soldaten
ca. 1500 Milizsoldaten
Stadtwachen u. kleinere Truppen
Oula Azzir
ca. 4000 Soldaten

Verluste
Seyden von Trinistad
ca. 2100 Soldaten
ca. 4500 Zivilisten
Oula Azzir
ca. 4000 Soldaten

Der Blutquellkrieg ist der namensgebende Konflikt, der dem Blutquelltal seinen Namen gab. In ihm kämpften die Menschen der damals noch als Morasprung-Tal bekannten Region gegen die einfallenden Dunkelelfen. Der Krieg war Teil des größeren Sudamekrieges, verfolgte jedoch ein eigenes Ziel, welches in den Wirren des globalen Konfliktes umgesetzt werden sollte. Die Dunkelelfen wollten das Gebiet aufgrund des Reichtums an Bodenschätzen an den Radonum Forst angliedern. So fiel bereits kurz nach Ausbruch des Sudamekrieges im 83. Jahr der 2. Ära eine erste dunkelelfische Streitmacht ins Tal ein. Nach knapp zweieinhalb Jahren mit großen Verlusten auf beiden Seiten konnten die Verteidiger den Krieg schließlich für sich entscheiden. Nachdem der Blutquellfluch des Rubinschwertes seine Wirkung entfaltete, war es den Dunkelelfen unmöglich, ihren Angriff fortzusetzen. Alle Dunkelelfen mit feindseligen Gedanken erwartete fortan ein qualvoller Tod, sollten sie das Tal betreten.

Der Konflikt

Vorgeschichte

Bereits vor dem Putsch der Sudame, zwei Monate vor Kriegsbeginn, war die Lage zwischen Menschen im Morasprung-Tal und den Dunkelelfen im Radonum Forst angespannt. Schon seit der Gründung des Kaiserreiches gab es Uneinigkeiten um die Region. Das ehemals den Dunkelelfen gehörende Gebiet wurde mit der großen Landschenkung abgegeben. Diese umfasse alle Gebiete jenseits des Neavor-Gebirges. Bis zuletzt verhandelten die dortigen Dunkelelfen erfolglos, das Tal zu behalten. So schwelte seitdem gewisser Unmut. Die Dunkelelfen ließen den Anspruch nie gänzlich fallen.

Mit dem Putsch brach dann die alte Ordnung zu gewissen Teilen zusammen. Das zuvor als stark geltende Kaiserreich war geschwächt. Chaos ließ sich nicht vermeiden. Hinzu kam die fehlende Akzeptanz des unrechtmäßigen Sudamekaisers. Viele Adlige standen nicht hinter ihrem neuen Kaiser. Um dies zu ändern, entsendete der neue Herrscher Delegationen. Bereits kurz nach dem Putsch erreichte eine von ihnen das Fürstentum. Das Morasprung-Tal wurde wie einige andere Wirtschafts- und Grenzregionen priorisiert. Aufgabe der Delegationen war es, sich in den Fürsten- und Herzogtümern die Treue zum neuen Kaiser versichern zu lassen. Auch das Fürstenhaus Trinistad erachtete den neuen Kaiser eigentlich als unrechtmäßig. Zur Machterhaltung und des größeren Wohles wegen sicherte Fürst Trinistad jedoch seine Treue zu. Als zusätzliche Absicherung musste er der Delegation jedoch das Rubinzepter sowie weitere Schätze und Artefakte als Pfand übergeben. Sie sollten fortan direkt in der kaiserlichen Schatzkammer der Kaiserstadt verwahrt werden. Statt eine Absicherung darzustellen, wurde diese Pfändung jedoch als schwerer Affront angesehen, was die Ablehung über die Sudameherrschaft im Tal nur noch stärker festigte.

Absehbar war schließlich der Ausbruch des Sudamekrieges. In diesem kämpften erstmals Orks, Elfen und Dunkelelfen für eine gemeinsame Sache: die Entmachtung des unrechtmäßigen Sudamekaisers, der sich in seiner kurzen Herrschaft bereits viele Feinde gemacht hatte. Während sich viele Regionen des Kaiserreiches kampflos ergaben oder den als Befreiern gesehenen Truppen gar anschlossen, kam es für das Morasprung-Tal anders. Auch sie planten, den Armeen der Dunkelelfen keinen Widerstand entgegenzubringen. Einige lokale Gruppen der Dunkelelfen, angeführt von Oula Azzir, sahen den Sudamekrieg jedoch als günstigen Zeitpunkt, ihre Ansprüche endlich geltend zu machen. Ihr Ziel war es nicht, den Kaiser zu stürzen, sondern das Tal an sich zu reißen. Mit der Invasion ins Kaiserreich wurde daher auch das Morasprung-Tal unfreiwillig Kriegsschauplatz.

Vorbereitung

Nur über wenige Pässe können Armeen das Neavor-Gebirge durchqueren. Einer von ihnen führt ins heutige Blutquelltal. Das war sowohl den Menschen als auch den Dunkelelfen bewusst. Ein Einfall ins Kaiserreich auch über das Blutquelltal war von den Dunkelelfen daher bereits seit den ersten Angriffsplänen vorgesehen. Entsprechend wurden Soldaten vor dem Pass zusammengezogen. Knapp eine Woche nach Kriegsbeginn schickte man sie auf die andere Seite. Ihr Ziel war, wie bei den anderen Völkern, die Befreiung der Kaiserstadt. Dass es gerade im Blutquelltal zu einem größeren regionalen Konflikt kommen sollte, war während der Vorbereitungen nicht geplant.

Auch die Menschen im Blutquelltal ergriffen Vorbereitungen. Da der Pass seit jeher in der Hand der Dunkelelfen war, konnten sie diese Engstelle nicht zu ihrem Vorteil nutzen. Generell war ihre Lage eher ungünstig. Mit Rückendeckung und Verstärkung durch das Kaiserreich konnten sie dieses Mal nicht rechnen. Somit waren sie auch in der Truppenstärke unterlegen. Fürst Trinistad verfolgte aber ohnehin andere Pläne. Er ging davon aus, dass ein möglicher Angriff nicht dem Tal, sondern dem Kaiserreich selbst gelten würde. Anders als zugesichert, galt die Treue des Fürsten jedoch nicht dem unrechtmäßig regierenden Sudamekaiser. Aus diesem Grund plante er, dass sein Fürstentum bei einer Invasion keinen Widerstand leisten würde. Er hoffte auf einen möglichst friedlichen Durchzug der fremden Truppen. Statt also große Mühen in Schlachtvorbereitungen auf offenem Felde zu stecken, ließ er die Städte seines Fürstentums verbarrikadieren und auf lange Belagerungen einstellen. Befestigte Städte wie Rabenberg, Dunkelwald, Aurelium und Münzbaden sollten als Bastionen der umliegenden Bevölkerung Schutz gewähren. Obwohl Nahrung seit dem Sudameputsch um ein Vielfaches teurer geworden war, ließ Fürst Trinistad weitere Vorräte importieren und einlagern. Ein nicht unwesentlicher Teil der zur Verfügung stehenden finanziellen Reserven wurde für die Bevorratung aufgewendet.

Schlachtfeld

Der Blutquellkrieg erstreckte sich über das ganze Blutquelltal, früher Morasprung-Tal. Von Kriegshandlungen verschont blieben lediglich die Grafschaften Münzbaden und Aurelium. Große Schlachten ereigneten sich auf Toraqs Hang, in Weliasschenk, bei Rabenberg, um Dunkelwald, vor Moraquell und um die Rotburg. Erwähnenswert ist auch die Zerstörung von Schloss Trinistad.

Konditionen

Der [Sudameputsch | Sudameputsch]] stürzte das Kaiserreich in eine schwere Krise. Unsicherheit und Angst vor der Zukunft beherrschten die Gemüter. Zudem konnte man weder auf inneren noch äußeren Frieden vertrauen. Das ließ auch das Fürstentum Trinistad Vorbereitungen treffen. Vorräte wurden eingekauft, um Belagerungen widerstehen zu können, die Bevölkerung wurde sensibilisiert und die Armee in Alarmbereitschaft versetzt. Grundsätzlich fühlte sich das Fürstentum gut auf die sich anbahnenden Unruhen vorbereitet. Womit sie nicht rechneten war, dass sie selbst im Fokus liegen würden. Knapp 800 Soldaten wurden für schnelle Einsätze mobilisiert. Hinzu kamen Stadtwachen und lokale Verteidigungen. Über den Krieg kämpften mit den Soldaten zusätzlich ungefähr 1500 Milizsoldaten.

Die Dunkelelfen als Partei des Dreivölkerbundes waren ebenso gut aufgestellt. Mit dessen Bildung kurz nach dem Sudameputsch fühlten sie ihre Ansprüche legitimiert und genossen gleichzeitig Rückendeckung durch die Bündnispartner. Die Vorbereitungen auf den Sudamekrieg waren damit zeitgleich Vorbereitungen auf den Blutquellkrieg. Dieser regionale Krieg war dabei allerdings nicht von den damaligen Triarchen geplant. Lediglich eine Invasion über die Pässe des Neavor-Gebirges ins Kernland des Kaiserreiches war vorgesehen. So sollte der unrechtmäßige Kaiser gestürzt werden. Generälin Oula Azzir der lokalen Armee, die über das Morasprung-Tal einfallen sollte, hatte jedoch andere Pläne. Sie ließ die Lage im Tal absichtlich eskalieren, um einen regionalen Krieg zu rechtfertigen. Zu Beginn des Krieges zog sie mit knapp 1000 Soldaten los. Im Laufe der Zeit erhielt sie um die 3000 Mann Unterstützung.

Die Bedingungen während des Krieges waren nicht leicht. Gerade in den warmen Monaten von Apreius bis Octavus konnten die Dunkelelfen große Gewinne erzielen. Auch die Morasprung-Armee war in diesen Zeiten schnell unterwegs. Mit dem Nachschub aus dem Radonum Forst konnten sie nicht mithalten. In jedem Winter waren die Dunkelelfen von diesem allerdings abgeschnitten, da der Pass durch das Gebirge unpassierbar war. In den durchaus strengen Wintern des Morasprung-Tals kamen die Kriegsbemühungen der Dunkelelfen jedes Jahr nahezu zum Erliegen. Das erlaubte dem Fürstentum den Status quo einfach zu halten und die Feinde oftmals sogar zurückdrängen. Auch für sie war das Kämpfen im Winter jedoch nicht leicht und kostete zusätzliche Ressourcen.

Verlauf

Mit Beginn des Sudamekrieges postierte Fürst Trinistad seine Armee auf Toraqs Hang, nahe Toraqs Hügelhof, dem heute als Falkenbach Anstieg bekannten Gelände. Dunkelelfische Armeen, die aus Dragar Dun, heute Nekropole Falkenbach, kommen, würden diesen Hang hinab wandern müssen. Der Fürst wollte sie konfrontieren, nicht um sie zu bekämpfen, sondern um ihnen freien Durchzug durch das Fürstentum zuzusagen. Er selbst lehnte die Herrschaft des amtierenden unrechtmäßigen Kaisers ab. Als ihnen am 21. Augustus im 83. Jahr der 2. Ära die feindliche Armee, geführt von der dunkelelfischen Generälin Oula Azzir, gegenüberstand, entsendete das Fürstentum einen Boten mit der wohlwollenden Nachricht. Niemand erwartete, dass das Pferd seinen Boten nur kurze Zeit später kopflos in ihr Lager zurückbrachte. Eine unmissverständliche Botschaft, die klar werden ließ, dass die Gegenseite nicht hier war, um friedlich gen Kaiserstadt weiterzuziehen. Der Blutquellkrieg begann genau hier mit der Schlacht um Toraqs Hang. Bereits diese artete stark aus, sodass sich die Fronten verfestigten wie bei einer Belagerung. Weder die eine noch die andere Seite konnte die Hoheit über das Gebiet erlangen. Erst nach knapp einem Monat konnte die Armee des Fürstentums den Kampf scheinbar für sich entscheiden. In der Entscheidungsschlacht fiel allerdings der vierzehnjährige Kronprinz. Ein teuer erkaufter Sieg. Die Moraquell-Armee war sich einig, die Kontrolle nicht mehr verlieren zu dürfen.

Toraqs Hang wurde aufgrund der festgefahrenen Lage von Generälin Oula Azzir allerdings eher vernachlässigt. Einen Teil ihrer Truppen schickte sie nach der scheinbaren Aufgabe jenseits der Wege Richtung Weliasschenk. Unbemerkt gelangten sie bis zur Stadt und begannen sie zu belagern. Die Nachricht überraschte die Moraquell-Armee. Von Toraqs Hang zog der Fürst mit seiner schnellsten Truppe zur Hilfe. In gerade einmal drei Tagen erreichten sie Weliasschenk. Die Unterstützung erreichte die in einer Felsschlucht gelegene Stadt zwar, konnte ihre Einkesselung durch die Dunkelelfen jedoch nicht verhindern. Nur dürftig über einen schmalen Bergpass nach Rabenberg gelangten noch Vorräte in die Stadt. Über ein halbes Jahr hielt die Stadt der Belagerung stand. Am 10. Maius mussten sich die Soldaten jedoch geschlagen geben. Die Vorräte waren über den Winter vollständig aufgezehrt worden. Zudem begannen die Dunkelelfen mit einer starken Frühjahrsoffensive. Über den schmalen Versorgungspass zogen sich die Morasprung Soldaten nach Rabenberg zurück.

Man begann neue Verteidigungslinien in Rabenberg und Dunkelwald zu errichten. Gleichzeitig befestigte man Toraqs Hügelhof weiter, welcher keinesfalls verloren gehen durfte. Die Armee Morasprungs war durch die große Front mittlerweile jedoch stark aufgeteilt. Oula Azzir hatte es damit einfach, ihren Fokus mit der neuen Verstärkung auf Rabenberg zu legen. Noch im Sommer brach die Verteidigung und das gesamte Nordtal konnte nach und nach unter dunkelelfische Kontrolle gebracht werden. Erst im Winter kam ihr Feldzug ins Stocken. Der Pass in den Radonum Forst war zu dieser Zeit unpassierbar. Oulas Armee war vom Nachschub abgeschnitten. Das erlaubte es der Morasprung-Armee, das verlorene Nordtal zurückzuerobern.

Es gelang ihnen jedoch nicht, die Kontrolle darüber zu behalten. Mit dem Einsetzen des Tauwetters erhielten auch die Dunkelelfen wieder Nachschub. In der ersten Jahreshälfte des 85. Jahres der 2. Ära konnten sie das verlorene Tal wieder an sich reißen. Während dieser zweiten großen Offensive brach am 20. Iunus auch die Verteidigung für Toraqs Hügelhof. Das ermöglichte den Dunkelelfen den Angriff auf Schloss Trinistad, die Residenz des Fürsten. Anders als zur Belagerung von Weliasschenk kam der Fürst mit Verstärkung aus Dunkelwald dieses Mal zu spät. Die Dunkelelfen plünderten und zerstörten die Anlage. Sie tötetenn alle Bewohner, unter ihnen die Fürstin sowie die beiden jüngsten Erben. Ein herber Verlust, den der Fürst nicht mehr überwinden sollte.

Eine neue provisorische Verteidigung wurde um die Stadt Moraquell errichtet, die eigentlich nicht einmal eine Stadtmauer besitzt. Bewusst öffnete man den Dunkelelfen damit einen Weg über die ungesicherte Stadt Neuwasser gen Westen. Man erhoffte sich, dass zumindest ein Teil der Feinde Richtung Kaiserstadt ziehen würde. Leider war das Hoffen vergebens. Ab dem Herbst prallten wiederholt Angriffe auf die notdürftigen Befestigungen vor Moraquell. Bei der erfolgreichen Verteidigung am 19. Septembus im 85. Jahr der 2. Ära fiel leider auch Fürst Trinistad. Als letzter Erbe wurde sein neunjähriger Sohn und Knappe Seyden von Trinistad neuer Fürst und Oberbefehlshaber. General Tristan von Deghin stand ihm jedoch als Freund und Vormund zur Seite. Bis zum 30. Octavus widerstand Moraquell den wiederholten Angriffen. Dann fiel auch diese Stadt mit hohen Verlusten in die Hände der Dunkelelfen. Die Überlebenden entschlossen sich zum Rückzug auf die besser zu verteidigende Rotburg. Hier wollte man der ebenfalls angeschlagenen Verteidigung in Dunkelwald weiter den Rücken freihalten.

Als die Dunkelwald-Verteidigungslinie am 28. Nerus auch durchbrochen wird, zogen sich die wenigen verbliebenen Verteidiger auch auf die Rotburg zurück. Folglich waren sie nun jedoch gänzlich eingekesselt. Dass sich auch Seyden als letzter Nachkomme des Trinistad-Fürstenhauses auf der Burg befand, war der dunkelelfischen Generälen Oula Azzir wohl bekannt. Trotz der durch den einbrechenden Winter wieder abgeschnittenen Nachschubwege konzentrierte sie all ihre Mühen auf die Erstürmung der letzten Burg. Ziele wie Aurelium oder Erzwacht blieben so verschont. Die verbliebenen Verteidiger wehrten über zwei Monate die auf sie einprasselnden Angriffe ab. Ihre Lage war dennoch aussichtslos. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie vollständig zermürbt sein würden.

Das Blatt wendete sich jedoch am 27. Ianus im 86. Jahr der 2. Ära. Nach herben Verlusten unter den Dunkelelfen mussten diese sich abermals zurückziehen. Ein Ausfall, geführt von Tristan von Deghin, verfolgte die fliehenden Feinde bis nach Moraquell. Das öffnete den Korridor nach Erzwacht und sicherte dringend benötigte Unterstützung.

Während des Ausfalls gab es jedoch auch die schicksalshaften Ereignisse des Blutquellrituals. Ein Jünger der Dämonenfürstin Sangra lockte Fürst Seyden in einen Hinterhalt und opferte den Jungen für das angeblich größere Wohl. Seydens Rubinschwert wurde dabei mit einem mächtigen Fluch belegt. Wenn es fortan einen Feind verletzt, ereilt diesen und alle anderen gleicher Gesinnung ein qualvoller Tod. Bevor das Schwert jedoch zum Einsatz kommt, verschwindet es mit dem Jünger Sangras spurlos.

In den folgenden Tagen konnte das östliche Morasprung-Tal wieder unter die Kontrolle der Menschen gebracht werden. Die vom Nachschub abgeschnittenen und stark dezimierten Dunkelelfen waren gezwungen, sich auch aus Moraquell zurückzuziehen. Ihre Verteidigung fokussierten sie auf Dragar Dun und das Morasprung-Nordtal. Erst mit der Schneeschmelze und neuer Verstärkung aus dem Radonum Forst konnten die Dunkelelfen wieder in die Offensive gehen. Die letzte Schlacht, das Blutquellmassaker, sollte dort stattfinden, wo mit der ersten Schlacht alles begann: auf Toraqs Hang. Am 18. Martius standen sich die beiden Armeen wieder gegenüber. An den Spitzen Tristan von Deghin und Oula Azzir. Lange dauerte der Kampf jedoch nicht. In der Armee des herrscherlosen Fürstentums befand sich unbemerkt der Mörder Seydens zusammen mit dem Rubinschwert. Nachdem er seinen ersten Kontrahenten verletzt hatte, entfaltete sich der Fluch. Aus allen Öffnungen und Poren der Angreifer begann das Blut zu quellen. Panik brach unter ihnen aus und nach nur wenigen Minuten standen die siegreichen Menschen fassungslos auf einem blutgetränkten Schlachtfeld.

Als die Armee vorsichtig zu den verbliebenen Verteidigungsstellungen der Dunkelelfen vorrückte, fanden sie dort das gleiche Bild vor. Im ganzen Tal gab es keinen Feind mehr, der sich ihnen in den Weg stellen konnte. Sie hatten den Krieg gewonnen. Das merkten auch die Dunkelelfen schnell, nachdem sie versuchten, weitere Verstärkung ins Tal zu senden. Ab einer bestimmten Stelle des Passes nach Dragar Dun ereilte jeden einzelnen von ihnen aus heiterem Himmel der blutige Tod. Dem Volk aus dem Radonum Forst blieb keine Wahl, als ihre Niederlage zu akzeptieren.

Verluste

Folgende Tabelle enthält geschätzte und gerundete Todeszahlen der größten Schlachten während des Blutquellkrieges.

Schlacht Soldaten (Menschen) Zivilisten (Menschen) Soldaten (Dunkelelfen)
Schlacht auf Toraqs Hang 150 0 300
Belagerung von Weliasschenk 200 500 250
Entscheidungskampf um Rabenberg 300 800 400
Verlust von Toraqs Hang 600 50 650
Zerstörung von Schloss Trinistad 50 100 50
Erste Schlacht um Moraquell 100 200 400
Letzte Schlacht um Moraquell 350 1200 350
Dunkelwald Durchbruch 150 650 200
Nervussturm auf Rotburg 20 0 100
Blutnacht Gefecht 30 0 200
Blutquellmassaker 0 0 1000
Sonstige Verluste 150 1000 100
Gesamt 2100 4500 4000

Ausgang

Das abrupte Ende des Krieges durch den Fluch des Blutquellrituals war im Grunde ein Segen für das kriegsgebeutelte Fürstentum. Sie hatten sich zwar für den Fortgang des Krieges gerüstet, ihre Lage war jedoch eher aussichtslos. Ihre Vorräte und Gelder waren aufgebraucht, die Fürstenfamilie ausgelöscht und eine Vielzahl der Soldaten gefallen. Vermutlich hätten die Dunkelelfen spätestens in diesem Jahr den endgültigen Sieg erringen können. Der verhasste Fluch war daher vermutlich die einzige Möglichkeit für die Verteidiger noch einen Sieg zu erringen. Zurück blieb eine verwüstete und stark entvölkerte Region.

Nachwirkungen

Schon direkt nach dem Blutquellmassaker wurde Sangras Kultist und Mörder Seydens verhaftet. Ließ er sich direkt nach dem Kampf als Held feiern, wurde schnell klar, was wirklich geschehen war und welches Opfer für den Sieg nötig gewesen war. Für seine Tat wurde er daher kurze Zeit später zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Noch bis zum Ende des Sudamekrieges blieb das Morasprung-Tal weitgehend unverwaltet. Der Krieg hatte der Trinistad-Fürstenfamilie und allen anderen Erbberechtigten das Leben gekostet. Damit war offiziell der Kaiser als direkter Lehnsherr nun Herrscher des Tals. In Vertretung übernahm General Tristan von Deghin die Verwaltungsaufgaben. Erst nach fast zwei Jahren unter der Herrschaft des ersten Gredius-Kaisers wurde ein neuer Fürst bestimmt. Fortan sollte das Tal einem Nebenzweig der Nebraa-Familie gehören. Der neue Fürst setzte mit Tristan als engstem Vertrauten den Wiederaufbau des Tals fort, arbeitete den Krieg auf und befreite Seydens Seele aus Sangras Fängen. Das sicherte der Familie für die nächsten fast dreihundert Jahre den Rückhalt und das Vertrauen im Volke.

Die Umbenennung von Dragar Dun in Nekropole Falkenbach und der Ausbau zur Residenzstadt stießen vor allem den Dunkelelfen auf. Durch den anhaltenden Fluch des Blutquellrituals verloren sie nicht nur diesen Grenzposten, sondern auch für alle Ewigkeit die Möglichkeit ins Tal zurückzukehren. Bis heute rafft der Fluch jeden Dunkelelfen dahin, der das Tal mit Missgunst betritt. Das Volk auf der anderen Seite des Neavor Gebirges meidet die Region daher bis heute gänzlich. Für diese hat sich, passend zum Fluch, im Volksmund der Name Blutquelltal festgesetzt. Der ursprüngliche Name fand bereits wenige Jahre nach dem Krieg selbst bei Einheimischen kaum noch Gebrauch.

Historische Bedeutung

Vermächtnis

Nach dem Krieg hat sich das Blutquelltal stark gewandelt. Die zum Großteil entvölkerte Region musste neu besiedelt werden. Viele Strukturen brauchten aufwändige Reparaturen. Andere wie die Rotburg oder Schloss Trinistad wurden nie wieder errichtet. Stattdessen gewannen neue Orte wie die Nekropole Falkenbach und die Siedlung am Fuße der Rotburg an Relevanz.

Vor allem das neue Fürstengeschlecht Nebraa sturkturierte die Region um, wobei alte Traditionen und Sitten mit neuen Werten erfolgreich verschmolzen wurden. Die größte Änderung war der neu geschaffene Totenkult. Hierfür wurden im ganzen Fürstentum Nekropolen in den Städten geschaffen. Bürger hatten die Möglichkeit, nach dem Tod wiedererweckt zu werden, um weiterhin mit ihren Liebsten vereint zu bleiben. Ein ausgeklügeltes Arbeitsmodell führte zudem zu weniger Armut und Stress und brachte der gesamten Region einen starken wirtschaftlichen Aufschwung.

Durch die erlangte Sicherheit des anhaltenden Fluches des Blutquellrituals konnte zudem militärisch neu gedacht werden. Eine Bedrohung aus dem Radonum Forst war nicht mehr existent. Lediglich der Westen musste gegen innere Konflikte im Kaiserreich gesichert werden. Das führte zu einer Verschiebung der Verteidigungsfronten. Zeitgleich setzte man auf eine Armee aus Untoten statt aus Lebenden, die bei Bedarf schnell ausgehoben werden konnte. Auch hierfür waren die großen Nekropolen und Beinhäuser unerlässlich.

Kunst & Literatur

Für das Blutquelltal ist der Krieg bis heute das prägendste Ereignis in seiner Geschichte. Weit über Geschichtsbücher hinaus finden sich Schilderungen, Erzählungen und Legenden rund um den Krieg. Nicht zuletzt die verhältnismäßig vielen Quellen aus erster oder zweiter Hand vermitteln bis heute einen realistischen Eindruck der damaligen Zeit. Zudem gibt es zahlreiche literarische Werke, die sich mit dem Blutquellkrieg, aber auch mit dem Leben und Niedergang des Trinistad-Fürstenhauses befassen. Insbesondere ihr letzter Fürst, der junge Seyden von Trinistad, wurde zu einer von Sagen, Geschichten und Legenden umwobenen, tragischen Heldengestalt. Bis heute wird ihm Respekt gezollt. In fast jeder Stadt des Tals findet man Statuen des Jungen und seiner Familie. Straßen, Gebäude oder Geschäfte tragen seinen Namen. Auch in der Malerei gibt es unzählige Werke, die sich mit Seyden, seiner Familie oder dem Blutquellkrieg in Verbindung bringen lassen. All das auch weit über das Blutquelltal hinaus.